Renovation evang. ref. Kirche Birsfelden

Die reformierte Kirche von Birsfelden wurde 1865/66 nach Plänen von Paul Reber im neugotischen Stil gebaut. Das Innere wurde 1960 vollständig erneuert, so dass vom Bau aus dem 19. Jahrhundert nur die Grundstruktur erhalten blieb. Schwerpunkte der Entwurfsarbeit waren das Aufspüren vorhandener Qualitäten, ein überlegter Umgang mit neu hinzugefügtem — kein Aufzeigen von Alt/Neu, sondern ein Weiterbauen wurde angestrebt. Wichtig war, dass der Kirchenraum als sakraler Raum bestehen bleibt und nicht durch Einbauten wie Teeküche, Treppenaufgänge usw. verunklärt wird. Daraus resultierte die Haltung, dass die erforderlichen Anbauten an die Westfassade angefügt werden sollten. Die beiden Anbauten und das Vordach sind mit flachgewalztem Streckmetall verkleidet. Die perforierte Metallverkleidung bietet Sicht- und Sonnenschutz, lässt aber auch die ursprüngliche Baustruktur weiterhin »spüren«. Die Stimmung im Kirchenraum soll Ruhe, Erhabenheit, Wärme und Stille ausstrahlen. Der neue Douglasienholzboden und die bestehende Holzdecke im selben Material und Farbton »fassen« den Raum vertikal. Fünf hinzugefügte Lichtschlitze entlang der Südfassade sind ähnlich wie die Buntglasfenster in die Aussenmauern eingeschnitten. Sie erhellen und beleben mit dem einfallenden (Sonnen-) Licht die Nordwand und unterstreichen mit ihrer Anordnung die Rhythmisierung des Raumes. Die Kirchenbänke wurden durch Stühle ersetzt. Das Holz der Bänke wurde in schmale Bretter zersägt welche wieder zusammengebaut nun das Chormobiliar bilden.

Auftraggeber: Stiftung Kirchen- und Schulgut, Liestal
Bearbeitung: 2003 eingeladener Wettbewerb